Notruf Deichklinik by Edna Schuchardt

Notruf Deichklinik by Edna Schuchardt

Autor:Edna Schuchardt [Schuchardt, Edna]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 978-3-95573-602-6
Herausgeber: Klarant Verlag
veröffentlicht: 2016-05-03T22:00:00+00:00


Ina war schon seit zwei Stunden wach. Sie hatte gefrühstückt und wollte gerade zu einem Spaziergang am Strand aufbrechen, als Lara an ihre Tür klopfte. Als diese sie über die Anreise des Schwagers informierte, verwarf Ina diese Idee jedoch.

„Dann fahre ich nach Hause“, beschloss sie stattdessen. „Ich werde daheim aber immer standby sein. Dann kannst du mich anrufen, wenn du etwas brauchst oder ich irgendwas für euch erledigen oder besorgen soll.“

„Oh bitte, kannst du dich mit Ilse Kirchner in Verbindung setzen und sie bitten, sich erst mal um meinen Laden zu kümmern?“

Ilse Kirchner war vierundsechzig, Oma von fünf Enkeln und Laras guter Stern. Wann immer sie in der kleinen, aber feinen Geschenkboutique gebraucht wurde, stand Ilse ‚Gewehr bei Fuß‘ und kümmerte sich um Verkauf und alles, was in so einem Geschäft nun einmal anfällt. Lara betete zu Gott, dass die gute Seele nicht ausgerechnet jetzt verhindert war, denn ohne Ilse musste Lara das Lädchen schließen, bis sie selbst wieder arbeiten konnte.

„Ich würde sie ja selber anrufen“, sprach Lara weiter, während sie zusah, wie Ina ihre Tasche aufs Bett warf und begann, die wenigen Dinge einzusammeln, die sie mitgebracht hatte. „Aber Ilses jüngste Tochter hat am Freitag geheiratet. In München, Ilse ist übers Wochenende geblieben, wollte aber heute Abend zurück sein.“

„Hat sie kein Handy?“

Lara schüttelte den Kopf.

„Sie mag die Dinger nicht.“

„Okay.“ Ina legte ihren Waschbeutel in die Tasche und zog den Reißverschluss zu. „Dann rufe ich sie heute Abend an. Gib mir vorsichtshalber noch mal die Nummer.“

„Sag mir Bescheid …“

„Wenn ich sie erreicht habe, klar doch.“ Ina grinste belustigt. „Mach dir keine Sorgen, notfalls vertrete ich dich für ein paar Tage. Da fällt mir ein, wo ist denn der Ladenschlüssel?“

„Ich hole ihn.“ Damit eilte Lara hinaus, um ihre Handtasche zu holen. Ina sah ihr stirnrunzelnd hinterher.



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